Chronik
1906 - ca 1914
Im Jahre 1906 wurde der Schützenverein Tüchersfeld gegründet. Laut eines alten Protokolles fand die Gründungsversammlung im damaligen Brauereigasthof der „Wirtsretel“ – dem heutigen Standort der Kirche – statt. Weitere Überlieferungen aus dem Vereinsleben der damaligen Zeit sind leider nicht mehr erhalten.
In den darauffolgenden Wirren des I. Weltkrieges kamen die Aktivitäten des Vereins zum Erliegen.
ca 1920 - ca 1939
Anfang der 20er-Jahre erlebte der Schützenverein in Tüchersfeld einen neuen Aufschwung. Davon zeugt eine aus dem Jahre 1926 stammende Photographie, auf welcher eine stattliche Anzahl der Schützen abgebildet ist. Den regen Schützen-treffen am Schießstand „Zeckenstein“, wo man in alten Manier mit Schwarzpulver-waffen feuerte, wurde in den 30er-Jahren durch das NS-Regime des 3. Reiches ein jähes Ende gesetzt.
ca 1945 - ca 1957
Nach den Schrecken des II. Weltkrieges, in der Zeit des Wiederaufbaues trafen sich im Gasthof „Zum Püttlachtal“ in Tüchersfeld die treuesten Schützenkameraden um einen Neubeginn zu wagen.
Unter der damaligen, neu gewählten Vorstandschaft, bestehend aus 1. Vorstand Otto Hiller, 1. Schützenmeister Johann Gmelch und dem neu ernannten Ehrenmitglied Anton Busch schuf man in kurzer Zeit am „Mittleren Berg“ eine ansehnliche Schießanlage.
Die jährlich stattfindenden Schützenfeste, verbunden mit Schießwettkämpfen gegen befreundete Vereine aus umliegenden Ortschaften waren schon damals Höhepunkte im gesellschaftlichen Leben des Felsendorfes Tüchersfeld.
1957 wählten sich die Tüchersfelder Schützen – die sich inzwischen den Vereinsnamen „Waidmannsheil“ zugelegt hatten – eine völlig neue Vorstandschaft mit Adolf Teichmann an der Spitze. Bereits kurze Zeit danach schlief der Verein auf Grund internen Querelen ein.
1967 -
Nach nahezu 10-jähriger Pause versammelte man sich am 29. Januar 1967 im Vereinslokal „Zum Püttlachtal“ um eine Wiederbelebung zu erreichen. Auf Anhieb wählten die 16 Anwesenden eine neue Vorstandschaft, aus der Baptist Popp als 1. Vorstand und Willi Schrüfer als 2. Vorstand hervorgingen. Bereits am 27. Mai des selben Jahres löste Willi Schrüfer Baptist Popp als 1. Vorstand ab. Als vier Jahre später, am 13. November 1971 Klaus Dütsch zum neuen 1. Schützenmeister berufen wurde, konnte der Verein bereits 75 aktive Mitglieder sowie einen neuen Schießraum – im ehemaligen Schulhaus – aufweisen.
Bedingt durch den Wegzug einiger Vorstandschaftsmitglieder – darunter 1. Schützenmeister Klaus Dütsch – wurde schon zwei Jahre später eine Neuwahl des gesamten Schützenmeisteramtes erforderlich. Am 18. November 1973 wählten die Tüchersfelder Schützen die damals jüngste Vorstandschaft des gesamten Schützengaues Pegnitzgrund mit 1. Schützenmeister Helmut Sebald und seinem Stellvertreter Reinhold Wagner.
Unter deren 10-jähriger – ununterbrochener – Führung florierte das gesellschaftliche Leben innerhalb des Vereins; beachtliche sportliche Erfolge blieben ebenfalls nicht aus. So konnte schon im darauffolgenden Jahr Gausportleiter Claus Rademacher Josef Teichmann als einen der besten Schützen des Schützengaues Pegnitzgrund auszeichnen. Im gesellschaftlichen Leben bildete das Schützenfest vom August 1975 – mit Festzeltbetrieb – den ersten Höhepunkt.
Inzwischen war Ende 1974 die Eintragung in das Vereinsregister erfolgt mit Beschluß einer Vereinssatzung.
Beim 70-jährigen Gründungsjubiläum – 1976 – wurde eine neue Vereinsfahne geweiht; dabei präsentierten sich die Tüchersfelder erstmals in Schützentracht.
Neben starken sportlichen Aktivitäten – 1977 schaffte man den Aufstieg in die Gauliga – wurde in den darauffolgenden Jahren bei der jährlich stattfindenden Schützenkerwa sowie Vereinsausflügen auch die Geselligkeit gepflegt. Unvergessen bleibt dabei das 75-jährige Gründungsfest von 1981 verbunden mit dem 27. Gauschießen des Schützengaues Pegnitzgrund, an welchem sich 586 Schützen beteiligten.
1981 gründete der Schützenverein eine Vorderlader- und Böllergruppe. Diese bestand aus folgenden fünf Schützen: Ludwig Sebald, Helmut Sebald, Reinhold Wagner, Willnecker Josef und Burkhard Hofmann. Bei Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und sonstigen festlichen Anlässen wurde je nach Wunsch geböllert. Die Vorderladerschützen beteiligten sich das erste mal an der Gaumeisterschaft und konnten in der Mannschaftswertung überraschend den dritten Platz belegen.
1984 gab sich der Verein mit Hans Gmelch als 1. Schützenmeister und Konrad Pöhlmann als 2. Schützenmeister eine neue Vorstandschaft. Hauptziel des Vereins für die nähere Zukunft war die Erstellung einer neuen Schießanlage.
Im Sommer 1987 konnte dieses Ziel realisiert werden, nachdem im Herbst 1986 der Schützenheim-Anbau beim Gasthof „Zum Püttlachtal“ begonnen wurde. Die Einweihungsfeier fand am 30.08.1987 im Hofe des Vereinslokales statt, verbunden mit der Preisverleihung anläßlich der Stadtmeisterschaft der Schützen. 1. Schützen-meister Hans Gmelch konnte zur Feier einige Ehrengäste, unter anderem 1. Bürgermeister Dieter Bauernschmitt, den Patenverein aus Waidach sowie Abordnungen der Schützenvereine aus Pottenstein, Kühlenfels, Kirchenbirkig und Leienfels willkommen heißen.
Bereits 2 Jahre später unter Helmut Sebald als 1. Schützenmeister folgte im Leben des Vereins das nächste gesellschaftliche Großereignis mit dem Schützenfest vom 02. bis 05.06.1989 im Rahmen der Austragung des Gau-Preisschießens. Ein unerwartet großer Erfolg dabei war die Wahl zur „Miss Fränkischen Schweiz“, wobei das Bierzelt schier aus den Nähten zu platzen drohte. In den Folgejahren wollten die sportlichen Leistungen den gesellschaftlichen in nichts nachstehen, was 1991 mit dem Wiederaufstieg der 1. Mannschaft in die Gauliga dokumentiert wurde. Im gleichen Jahr konnte Doris Schatz die Gaumeisterschaft der Juniorinnen gewinnen.
Im Juni 1993 stellte der Schützenverein einen Festwagen beim Festumzug des Fränkischen-Schweiz-Heimattages in Tüchersfeld.
Bei den turnusmäßigen Neuwahlen der gesamten Vorstandschaft im Februar 1994 löste Waltraut Gmelch, Helmut Sebald als 1. Schützenmeister ab und übernahm dadurch als erste Frau die Führung in der Vereinsgeschichte. Zum 2. Schützen-meister wurde Thomas Teichmann gewählt.
Die Jahre 1994/95 und 96 waren vor allem durch beachtliche sportliche Ereignisse bzw. Erfolge gekennzeichnet. Susanne Schatz konnte in den Jahren 1994 und 1995 jeweils den Stadtmeistertitel in der Jugendklasse holen. Außerdem stellte der Verein 1995 zwei Gausieger: Josef Teichmann in der Altersklasse und Susanne Schatz bei den Juniorinnen. 1996 belegte Susanne Schatz den 3. Platz bei den Bayerischen Meisterschaften und es wurde die Schießsportsparte der Feuerwaffen gegründet. Die sportlichen Erfolge wurden 1996 rechtzeitig zum 90-jährigen Gründungsjubiläum des Schützenvereins Tüchersfeld mit dem Aufstieg der 1. Mannschaft in die Gauoberliga gekrönt. Der Mannschaft gehörten folgende Schützen an: Josef Teichmann, Susanne Schatz, Ralf Blank und Doris Schatz.
Das 90jährige Gründungsjubiläum mit Austragung der Stadtmeisterschaft beging man im Rahmen eines Festzeltbetriebes am Zeckenstein. Folgende Aufnahme zeigt einen Teil der Mitglieder des „Jubelvereins“.
Die Neuwahlen 1998 brachten einen Wechsel an der Spitze des Vereins. Zum neuen 1. Schützenmeister wählte man Georg Sebald. Durch die Förderung der schieß-sportlichen Aktivitäten, besonders im Nachwuchsbereich, konnte der Schützenverein Tüchersfeld mit 8 Mannschaften an den Rundenwettkämpfen des Schützengaues Pegnitzgrund im Jahr 1998 teilnehmen. Erstmals auch mit einer Mannschaft der Feuerwaffen-Sparte unter Führung von Stefan Landmann.
Am 08.10.1999 erzielte Josef Teichmann mit 390 Ringen einen Vereinsrekord beim Rundenwettkampf. Vor allem dem Engagment von Thomas Teichmann war es zu verdanken, daß in den letzen Jahren schlagkräftiger aussichtsreicher Schützen-nachwuchs aufgebaut werden konnte, der in eine hoffnungsvolle Zukunft blicken läßt. Erste größere Erfolge waren die gewonnenen Gaumeisterschaften in der Schülerklasse weiblich durch Martina Willnecker sowie in der Schülerklasse männlich durch Daniel Bayer. Weiterhin konnten in den darauf folgenden Jahren 6 Einzel- und 7 Mannschaftstitel bei den Stadtmeisterschaften erzielt werden.
Im darauf folgenden Jahr schaffte die erste Mannschaft den bis dahin größten sportlichen Erfolg in der Vereinsgeschichte. Die Mannschaftsschützen Teichmann Josef, Blank Ralf, Teichmann Thomas und Daniel Bayer stiegen in die Bezirksliga auf. In dieser Saison wurde mit einem Rundenwettkampfergebnis von 1517 Ringen ein neuer Vereinsrekord aufgestellt.
Am 17. Januar 2004 wurde nahezu eine komplett neue Führungsmannschaft gewählt. Mit 1.Schützenmeister Robert Wächter, 2.Schützenmeister Thomas Teichmann, Kassier Klaus Blank und Schriftführer Mario Teichmann wurde im Schützenverein ein Generationswechsel vollzogen.
Die Böllergruppe konnte in diesem Jahr auf 17 Schützen vergrößert werden.
Das sportliche Highlight im Jahr 2004 war der Sieg der ersten Mannschaft (Schützenklasse) bei der Stadtmeisterschaft. Mit 1506 Ringen konnte sie zum ersten mal diesen Titel erringen.
Bei den Neuwahlen am 21. Januar 2006 wurde die komplette Vorstandschaft in ihrem Amt für weitere zwei Jahre bestätigt. Somit konnte 1. Schützenmeister Robert Wächter mit seinem bewährten Team die anstehende 100-jährige Jubiläumsfeier planen.
Zu diesem Zeitpunkt konnte der Schützenverein „Waidmannsheil“ Tüchersfeld die stattliche Anzahl von 168 Mitgliedern vorweisen.
Die Tüchersfelder Schützen haben in Ihrer Gesamtheit bewiesen, was Schützengeist und Schützenkameradschaft bedeutet, denn das sportliche Geschehen und das gesellschaftliche Leben sind als Einheit zu sehen. Das eine ergänzt das andere zur Freude der Mitglieder und zum Wohle des Vereins. Allen Vereinsmitgliedern sei ein herzlicher Dank für Engagment und Treue ausgesprochen.
Stand 03.04.2006